Seit dem Jahr 1992 besteht im Verein auch eine historische Gruppe. Grund dafür war das alle drei Jahre stattfindende Altstadtfest "Friedberger Zeit", an den sich der "Schützenkranz" seither regelmäßig beteiligt. Die stetig wachsende Gruppe von derzeit 40 Personen hat sich das Ziel gesetzt, den Verein bei besonderen Anlässen wie z.B. an Festen, Empfängen, Feiern, Stadtführungen, Jubiläen oder Böllertreffen zu repräsentieren. 37 Personen besitzen die amtliche Erlaubnis zum Schießen mit Vorderladern, darunter 13 Damen.

Unser Böllerschützenmeister Franz Metzger

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einzug der Wulfertshauser Altstadtmannschaft von der Wallfahrtskirche Herrgottsruh zur Innenstadt, anlässlich des Historischen Altstadtfestes Friedberg 1998

 

 

 



Zünftig gefeiert wurde bei einem Ausflug in Kirchzarten im Schwarzwald

 

Der bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber bei einer Wahlkundgebung in Friedberg. Die Vorderladerschützen aus Wulfertshausen mit ihrer historischen Kleidung bereiten dem Ministerpräsident dabei einen würdigen Empfang in der Lechrainstadt.

 

Der Bau unserer Kanone

 

Wagner:
Anton Guggenmos und Franz Metzger
Schreiner:
Johann und Andreas Michl
 

 

 



Technische Daten:
Rohr: V 2 A-Stahl
Kaliber:  45 mm
Lademenge: 100 g Schwarzpulver
Lafette: Eichenholz
Räder: Eschen- und Akazienholz
Gesamtgewicht: 222 kg

 
T o n i  unsere Kanone
Die Idee dazu hatte Sportleiter Helmut Golling. Er fertigte zahlreiche Metallteile und verzierte die Lafette wie ein Kunstschmied. Der Verein hatte großes Glück, als es um die Herstellung der Räder ging. Toni Guggenmos, der Schwiegervater von unserem ehemaligen Schützenmeister Franz Metzger erlernte im Jahr 1939 den Beruf des Wagners. Seiner Erfahrung und Feinfühligkeit war es zu verdanken, dass unsere Kanone, welche nach ihm benannt wurde auf neue handgemachte Räder steht. Jede einzelne Speiche musste aus Eschenholz geschnitzt werden. Franz durfte dabei den „Lehrbub“ spielen.
Als Dreher war Tramsek Thomas gefragt. Seine Hauptaufgabe war es, dass hintere Teil des Kanonenrohres, sowie die Achse zu drehen.
Für den neuen Schreinermeister Hans Michl gab es allerhand zu tun. Er fertigte die Lafette. Dabei bewies er, dass man durch raffinierte Ein- bzw. Verstellungen seiner Kreissäge damit nicht nur Brennholz schneiden kann. Ihm zur Seite stand sein Bruder Andreas, der auch das erforderliche Eichenholz stiftete.
Außer dem drehen und bohren des Kanonenohres wurde alles ein Eigenleistung erbracht. So kamen am Schluss insgesamt ca. 200 freiwillig geleistete Arbeitsstunden zusammen.
Nach dem Bau wurde die Kanone durch einen problemlosen amtlichen Beschuss in Traunstein, zu Schwarzpulverschießen zugelassen.
Insgesamt 16 Schützinnen und Schützen opferten teilweise einen Urlaubstag um eine theoretische und praktische Prüfung zum Schießen mit Kanonen und Böllern abzulegen.
Unsere Kanone ist nun bedeutender Bestandteil des Vereins und wird hoffentlich noch mehreren Generationen viel Freude bereiten. Damit entstand ein wahres Schmuckstück, dass jetzt schon mehrmals Bewunderungen hervorgerufen hatte.